Wenn ein Blog vor Einsamkeit verhungert

Viele Unternehmen schreiben ihre Blogbeiträge so fachlich trocken, das nur eine Gruppe versteht, was da geschrieben steht: ihre Mitbewerber!
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In letzter Zeit erhalte ich oft Anfragen, warum ein Blog kaum besucht wird oder sich kaum jemand für die mühselig erstellten Blogbeiträge interessiert.

Mit einem Blick auf dessen Inhalte wird oft schnell klar, warum Blogbesucher meist nach wenigen Sätzen fast um Hilfe schreiend das Weite suchen.

  • Ein erfolgreicher Blogger ist derjenige, dessen Leser diesen Blog gerne lesen und die voller Vorfreude dem nächsten Beitrag entgegenfiebern.
  • Ein mitdenkender Blogger nötigt seine Leser nicht dazu, erst googeln zu müssen, damit die Leserschaft versteht, was dort geschrieben steht.
  • Die Beiträge sind leserfreundlich
  • Content is King doch zuviel des Guten lässt den Schuß nach hinten losgehen

Zugegeben, es ist nicht immer leicht, den richtigen Ton für seine Leser zu treffen.

Leicht verständliche Sätze mit angehauchter Kompetenz sind der Hit

Einerseits soll es sich um wertvolle Informationen oder Begebenheiten aus dem Unternehmer Alltag handeln, andererseits sollen wertvolle und brauchbare Tipps vermittelt werden. Schon fangen viele Unternehmen an, ihre Blogbeiträge so sachlich fachlich niederzuschreiben, die allenfalls nur eine Zielgruppe wirklich versteht: ihre Mitbewerber.

Möglichst auf Fremdworte und umständliche Fachbegriffe verzichten

Gerade inmitten der täglichen Reizüberflutung von Werbungen kommt ein Blog immer sehr gelegen, vorausgesetzt der Titel stimmt. Ist die Überschrift verständlich und anziehend zugleich, hat man bereits gewonnen. Voller Erwartung und Vorfreude, was der Blogger seinen Lesern Neues mitteilen möchte, stellt so mancher Leser fest, dass er weder jahrelang Germanistik studiert noch scheinbar intelligent genug ist, um zu verstehen, was da wirklich geschrieben steht. Natürlich kann man Wikipedia zu Hilfe nehmen um einen fremden Begriff zu verdeutschen.

Was für den einen normal ist, ist für viele Normalsterbliche eine Nummer zu groß. Somit bekommen sie das Gefühl der Unwissenheit vermittelt, der Umkehreffekt wurde generiert! Der Besucher verlässt nach wenigen Minuten diesen Blog und empfindet ihn als vollkommen langweilig oder als komplett nichtssagend!

Wer hat beim Lesen schon gerne den Duden neben sich, um verstehen zu können, was da wirklich geschrieben steht?

Hilfe, die Fremdwort Fetischisten wurden losgelassen

 

In einigen Blogbeiträgen tauchen undefinierbare und wahllos aneinandergereihte Buchstabenfetzen auf. Damit sollen Leser beeindruckt werden? Wohl kaum!

Begebe dich auf Augenhöhe mit deinen Lesern 

Für viele Blogger ist es scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit, sich verständlich auszudrücken. Man kann sich auch extrem verzetteln, Fachwissen und Begeisterung rüberbringen wollen und gleichzeitig nicht verständliche Worte zu wählen. Zu sehr im eigenen Fachwissen vertieft, verzetteln sich viele Blogger auch beim Schreiben. Ein normaler Leser, der weder jahrelang Germanistik studiert hat noch über studiertes Wissen besitzt, stößt hier an seine Grenzen. Blogs werden nicht nur von bereits allwissenden Lesern besucht, es kommen auch viele Leser ohne Lateinkenntnisse und Fachwissen jeglicher Art auf einem Blog.

Fasse dich kurz

 

Auch Textpassagen, die mit extrem vielen Kommas getrennt werden, weil man in einem Satz möglichst viele Informationen einbringen möchte, sind nicht nur sehr anstrengend zu lesen, sie sind schlichtweg zu lang und zuweilen verliert sich diese Textpassage in zu vielen Informationen auf einmal, dieses hat zur Folge, das man um den heißen Brei herumredet, statt gezielt zu vermitteln!

 

Hast du es geschafft, den obrigen Satz laut lesen zu können, ohne einmal Luft zu holen? Auf vielen Blogs sind so lange Textpassagen leider keine Seltenheit :-(

 

Zitatvonaugustinus

 

Warum hat Malermeister Werner Deck eine begeisterte Leserschaft und ist aufgrund seiner fachlichen Ausdrucksweise dennoch sehr leicht verständlich unterwegs? Weil er sich auf Augenhöhe mit seiner Leserschaft begibt! Würde er versuchen, die Konsistenz aus dem weißen Farbeimern, die leicht abwaschbar und zudem noch umweltschonend sind zu erklären, würde das keine Maus hinter dem warmen Ofen vorlocken. Seine treue Leserschaft besteht aus eingefleischten Social Media Usern bis hin zum Otto Normalverbraucher!

Locker flockige Texte, die auf einem verständlichen Niveau geschrieben wurden, sind immer eine wahre Augenweide und machen Lust auf mehr!

 

ZitatvonUrsulalehr

 

Empfehlenswerte Links : Die kleine Psychologie des Fremdwortes

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Eine Antwort

  1. Sehr guter Hinweis, den man gar nicht oft genug anbringen kann. Ein Blog ist kein Fachbuch. Das vergessen leider viele Unternehmen. Viele Unternehmen haben Angst, einen lockeren Ton anzuschlagen. Dabei ist es genau das, was die Leser zum Weiterlesen und Wiederkommen bewegt.

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